Der Bürgerverein Langfort e.V. möchte durch sein Engagement, dem rasanten Verschwinden von Tier- und Pflanzenarten entgegenwirken und dazu beitragen, Kindern frühzeitig ein grundlegendes Verständnis ökologischer Zusammenhänge zu vermitteln.
Im Herbst 2021 begann der Bürgerverein in Zusammenarbeit mit der Stadt Langenfeld und der Ortsgruppe des Naturschutzbundes NABU die Gestaltung einer Fläche im Freizeitpark. Seitdem hat sich einiges getan. Neben der Anlage einer großen Blumenwiese mit sechs Obstbäumen und einer Totholzhecke wurden drei Hochbeete am unteren Flächenrand errichtet.
Zwei Hochbeete bepflanzten die Erzieherinnen und Kinder der Kindertagespflege-Einrichtung „Fuchs und Hase“. Sie werden zukünftig von ihnen gepflegt. Sie sind niedrig gehalten, damit kleine Kinder gut daran arbeiten können. Bunt bemalte Füße um die Beete herum dienen als Trittplatten. Die Erzieherinnen Andrea Krieger und Bianca Adler sind hochmotiviert und freuen sich sehr, mitgestalten zu können. „Das Angebot die Pflege und Bepflanzung der zwei Hochbeete mit unseren Tageskindern zu übernehmen hat uns sehr gefreut, so dass wir dieses auch direkt angenommen haben. Kinder bereits früh für die Natur und die Tierwelt zu begeistern, liegt uns sehr am Herzen. Für die Kinder ist es immer wieder spannend zu sehen und mit zu erleben wie aus einem Samenkorn eine riesige Sonnenblumen oder eine Tomatenpflanze wächst, von der man hinterher auch naschen kann, denn Obst und Gemüse kommt nun einmal nicht aus dem Supermarkt, sondern muss lange Zeit umsorgt werden bis man ernten kann.“
Die Patenschaft für das dritte Hochbeet übernahmen Mitglieder des Bürgervereins Langfort e.V. zusammen mit freiwilligen Helferinnen und Helfern aus dem Bezirk.
Blumenwiesen sind durch die traditionelle, extensive Bewirtschaftung vergangener Jahrhunderte entstanden. Die Blumen- und Kräuter-reichsten Wiesen findet man auf nährstoffarmen, trockenen Böden und sonnigen Standorten. Richtig angelegt, können sich Blumenwiesen zu artenreichen und dauerhaften Biotopen entwickeln. Im Blütenbereich finden zahlreiche fliegende Insekten Nahrung und Lebensraum. Vögel fressen die Samen. Die Kraut- und Grasschicht wird von Blattfressern, Saftsaugern und Stängelbohrern wie Raupen, Wanzen und Käfern bewohnt. Die unterste Streuschicht wird vor allem von Zersetzern und Zernagern genutzt. Damit sich diese Vielfalt entwickeln kann ist es wichtig, die Fläche nur zweimal im Jahr (Juni/September) zu mähen. Die Mahd trocknet ein paar Tage, damit Saatgut auf die Fläche fällt. Danach wird sie zusammengerecht und entfernt. Kinder und deren Eltern können das Heu für Meerschweinchen und Häschen mitnehmen.
Zum Weiterlesen
Was ist eine Blumenwiese: https://de.wikipedia.org/wiki/Blumenwiese
Häufige Ansaatpflanzen: https://botanik-bochum.de/web/pflanzenbilder_ansaaten.htm
NABU-Gartentipp zur Blumenwiese: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/elemente/22377.html und https://brandenburg.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/29850.html
Information zur Wildblumenwiese als PDF zum Herunterladen:
Streuobstwiesen zählen seit Jahrhunderten zu den landschaftsprägenden Elementen unserer Kulturlandschaft. Durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft und die zunehmende Bebauung sind die Bestände zurückgegangen. Die Folge ist genetische Armut und damit verbunden das Verschwinden vieler Tierarten. Mit dem Anpflanzen alter Obstsorten leisten wir einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der heimischen Artenvielfalt.
Neben dem Verzicht auf Spritzmittel- und Düngereinsatz auf Streuobstwiesen fördert der Baumbestand die Ansiedlung seltener Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Vögel, Insekten und andere Kleinlebewesen bevölkern die Stämme, Blüten, Knospen Früchte der Obstbäume. Auf dem Stamm jagen verschiedene Spinnen. Zahlreiche Käferarten ernähren sich vom Holz. Das Nektar- und Pollenangebot lockt räuberische Insekten an. Es folgen insektenfressende Kleintiere wie Spitzmaus, Igel und Vögel. Streu- und Falllaub sind eine wertvolle Futterquelle für Regenwürmer. Streuobstwiesen dienen als Jagdrevier, Futterquelle, Nistquelle und Unterschlupf.
Zum Weiterlesen
Der BUND erläutert den Sinn von Streuobstwiesen: https://www.bund-nrw.de/themen/landwirtschaft/hintergruende-und-publikationen/streuobstwiesen/
Der NABU NRW erklärt, warum alte Obstsorten erhalten bleiben müssen: https://nrw.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/streuobst/index.html
Lebensraum Streuobstwiese: https://www.nabu-heinsberg.de/rund-um-den-naturschutz/pflanzenschutz/lebensraum-streuobstwiesen/
Was ist eine Streuobstwiese: https://de.wikipedia.org/wiki/Streuobstwiese
Hochbeete ermöglichen Gärtnern an vielen Orten und sind aufgrund ihrer Höhe angenehm bei der Arbeit. Das Hochbeet besteht aus mehreren Schichten. Der Aufbau ahmt die natürlichen Vorgänge bei der Humusentwicklung nach. Die Schichtung dient der Drainage bei Regen. Gleichzeitig speichert sie Wasser, reguliert die Temperatur und den Austausch von Nährstoffen. Ein engmaschiges Gitter am Boden verhindert, dass kleine Nagetiere wie Wühlmäuse die Wurzeln der Pflanzen schädigen.
Die Hochbeete werden von der Paten betreut. Für alle Besucherinnen und Besucher der Beete gilt: Es darf gegossen, an Kräutern gerochen, ein Zweig abgeschnitten und zum Würzen mit nach Hause genommen werden. Sie haben Gemüsesamen ausgesät und nun sind Pflänzchen übrig? Dann dürfen Sie diese gerne in unsere Hochbeete setzen. Übrigens ist Hilfe bei Hege und Pflege jederzeit willkommen.
Zum Weiterlesen
Gärtnern mit Kindern in Hochbeeten: https://kindergartenpaten.jimdofree.com/hochbeetbau-f%C3%BCr-kinder/
Erläuterung Hochbeet: https://de.wikipedia.org/wiki/Hochbeet und https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/elemente/25142.html
Totholzhecken sind lebendige Zäune. Ein paar angespitzte Pfähle versetzt in den Boden schlagen, Schnittgut von Bäumen und Hecken hinein schichten und fertig ist der Naturzaun. Totoholzhecken verbinden die verschiedenen Lebensräume auf unserer Fläche, indem sie Versteck, Schlafplatz, Nahrungsquelle und Kinderstube zugleich bieten. Im unteren Bereich können sich Mäuse, Igel, Eidechsen, Frösche und Kaninchen verstecken. Der mittlere Bereich bietet geschützte Nist- und Schlafplätze. Insekten nutzen ihn gern als Lebensraum und zum Überwintern. Die Totholzhecke sackt im Laufe des Jahres zusammen und wird mit neuem Schnittgut im Herbst aufgefüllt.
Zum Weiterlesen
Erklärung einer Benjes- oder Totholzhecke: https://de.wikipedia.org/wiki/Benjeshecke
NABU erläutert, was Totholz im Kreislauf der Natur leistet: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/tiere/insekten/22649.html
Die Aktionsfläche wird sich kontinuierlich weiter entwickeln. Eine Beschilderung folgt. Imker und Naturpädagogen werden künftig bei Veranstaltungen ihr Wissen weitergeben. Ziel des Bürgervereins Langfort ist es, einen Raum für Gespräche und Begegnung zu schaffen. Langenfelderinnen und Langenfelder können zukünftig durch ihre Mitarbeit und ihre Ideen das Projekt unterstützen und vorantreiben.
Bienen-Initiative der Stadt Langenfeld www.langenfeld-summt.de
Tipps und Förderprogramm der Stadt Langenfeld https://www.langenfeld.de/Startseite/Wirtschaft-und-Umwelt/Umwelt-und-Klimaschutz/Insektenfreundlicher-Garten.htm?
Wissen für Einsteiger https://naturgarten.org/
Vielfalt selber gestalten https://www.tausende-gaerten.de/
Kontakt zum Bürgerverein Langfort e.V. über Marion Schwartzkopff unter 01573 5345687 oder per E-Mail an info@bv-langfort.de.